Coronavirus-Pandemie: + Lauterbach hofft auf Paxlovid-Zulassung im Januar +



Liveblog

Stand: 02.01.2022 11:09 Uhr

Die Bundesregierung will noch im Januar eine Notfallzulassung des Corona-Medikaments Paxlovid erreichen. Laut Bundespolizei hat es vergangenes Jahr nur wenig Verstöße gegen die Corona-Einreiseregeln gegeben. Alle Entwicklungen im Liveblog.

  • Inzidenz steigt erneut leicht
  • Lauterbach: Pfizer-Medikament soll noch im Januar kommen
  • Frankreich lockert Quarantäneregelungen
  • Bundespolizei registriert kaum Verstöße gegen Einreiseregeln
  • Lindner fordert schnelle Impffähigkeit

11:09 Uhr

Giffey: Verkürzung der Quarantäne noch nicht nötig

Die Verkürzung der Quarantäne in der Pandemie wegen Omikron ist nach Ansicht von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey derzeit noch nicht nötig. “Jetzt im Moment brauchen wir das noch nicht, weil unsere kritische Infrastruktur noch nicht außer Gefecht gesetzt ist”, sagte die SPD-Politikerin im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Sie sehe das als Stufenmodell. Erst wenn absehbar sei, dass Polizei, Feuerwehr und andere Institutionen nicht mehr arbeitsfähig seien, müsse eine solche Maßnahme beschlossen werden.

Angesichts erwarteter hoher Ansteckungszahlen mit der Omikron-Variante wird in Deutschland über kürzere Quarantäne-Zeiten diskutiert.

10:12 Uhr

Verbände ziehen kritische Zwischenbilanz des Corona-Aufholprogramms

Rund ein halbes Jahr nach dem Start des sogenannten Corona-Aufholprogramms für Schülerinnen und Schüler fällt die erste Bilanz von Bildungs- und Lehrerverbänden kritisch aus. Zwar sei eine pauschale Einschätzung wegen unterschiedlicher Maßnahmen in den Bundesländern schwierig, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, der Nachrichtenagentur dpa. “Mehrheitlich melden die GEW-Landesverbände jedoch zurück, dass die Maßnahmen offenbar nicht so fruchten wie geplant”, fügte sie hinzu.

Finnern kritisierte, dass viele Angebote nicht die Kinder erreichten, die am meisten Unterstützung bräuchten, sondern diejenigen, “deren Eltern sich darum kümmern (können)”. Sie erklärte das damit, dass Maßnahmen nicht im System Schule “angedockt” seien. Gelder flössen etwa in außerschulische Fördermaßnahmen und verfehlten so den Beitrag zur Chancengleichheit.

10:10 Uhr

Deutsche Theater in Sorge um langfristige Beeinträchtigung durch Pandemie

Deutschlands Theater sorgen sich um mögliche langfristige Beeinträchtigungen infolge der Corona-Pandemie. “Ich fürchte, dass die Häuser in eine doppelte Klemme geraten”, sagte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Carsten Brosda, der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Einerseits haben sie weniger Einnahmen an der Kasse, weil das Publikum nur langsam zurückkehrt, andererseits sind auch die Kommunen als Zuwendungsgeber durch Corona finanziell klammer.” Das könne zu einer Abwärtsspirale führen. Brosda, der zugleich Hamburger Kultursenator ist, warnte, die Politik dürfe hier keinen Fehler machen. “Die Bühnen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Gesellschaft aus dieser Krise wieder herausfindet.”

Von den Theatern selbst forderte der Sozialdemokrat Brosda eine verstärkte Bereitschaft zur Erneuerung. “Die Bühnen können nicht sagen: Wir machen nach Corona einfach so weiter wie bisher, und das Publikum kommt zurück”, sagte er. “Das wird ein hartes Stück Arbeit, und die Theater müssen ihren Standort in der Gesellschaft teilweise neu definieren.” Auf Dauer werde das Publikum aber merken, dass ein Theaterbesuch ein intensiveres Erlebnis sei, als sich Zuhause einen Film im Streamingdienst anzuschauen, zeigte sich Brosda überzeugt. Der Deutsche Bühnenverein ist ein Interessen- und Arbeitgeberverband von Theatern und Orchestern in Deutschland.

09:31 Uhr

England führt Masken in höheren Schulklassen wieder ein

Wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron sollen ältere Schüler in England im Klassenzimmer wieder Masken tragen. Die vorläufige Empfehlung gilt für Schülerinnen und Schüler von der siebten Klasse an, also etwa im Alter von zwölf Jahren, wie die britische Regierung wenige Tage vor dem Wiederbeginn der Schulen mitteilte. Dies solle sicherstellen, dass so viele Jugendliche so lange wie möglich die Schule besuchen können. Derzeit greift die hochansteckende Omikron-Variante schnell um sich. Allein in England waren gestern 162.572 neue Corona-Fälle gemeldet worden – ein Tagesrekord im größten britischen Landesteil.

Der Verband der Schulleiter begrüßte die Empfehlung. Bisher rät die Regierung allen Jugendlichen von der siebten Klasse an bereits das Maskentragen in öffentlichen Schulbereichen. Zudem kündigte das Gesundheitsministerium weitere 7000 Luftfilter für Schulklassen an. Die Lehrergewerkschaft NEU kritisierte die Zahl als viel zu niedrig. In Schottland, Wales und Nordirland gilt seit langem eine Maskenempfehlung in Klassenzimmern. Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen. Für England, das keine eigene Regierung hat, ist die Zentralregierung in London zuständig.

08:59 Uhr

Lauterbach: Deutschland arbeitet an Notfallzulassung für Corona-Medikament

Die Bundesregierung will noch im Januar eine Zulassung des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Unternehmens Pfizer erreichen. “Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben”, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der “Welt am Sonntag”. 

Demnach bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine nationale Zulassung von Paxlovid vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Corona-Medikament einsetzen können.  “Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten. Diese Gruppe ist groß und besonders gefährdet”, sagte Lauterbach. 

Das Bundesgesundheitsministerium habe bei Pfizer bereits eine Million Einheiten des Mittels vertraglich gesichert und die Lieferung einer weiteren Million Einheiten optioniert. Paxlovid ist ein antivirales Mittel, welches das Virus daran hindert, sich zu reproduzieren. Das Präparat ist in der EU noch nicht zugelassen, die EMA unterstützt jedoch den Einsatz von Paxlovid für Notfälle. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat der Corona-Pille bereits eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt. 

08:39 Uhr

Bundespolizei registriert kaum Verstöße gegen Corona-Einreiseregeln

Zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben hat die Bundespolizei im zu Ende gegangenen Jahr bei über 25 Millionen Reisenden geschaut, ob diese die Vorgaben der Corona-Einreiseverordnung erfüllen. Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, “obwohl die Bundespolizei keine Gesundheitspolizei ist”, sei bei diesen Reisenden jeweils überprüft worden, ob die digitale Einreiseanmeldung vollständig und korrekt ausgefüllt worden sei. Darüber hinaus hätten die Beamten im grenzüberschreitenden Verkehr auf dem Landweg, über die Seehäfen sowie im Luftverkehr kontrolliert, ob die erforderlichen Nachweise – Testergebnis, Impf- oder Genesenennachweis – vorhanden waren.

Lediglich bei fast 226.000 Reisenden – das sind rund 0,9 Prozent – habe es Anlass zur Beanstandung gegeben. In rund 190.000 Fällen seien Ordnungswidrigkeitsanzeigen an die zuständigen Bußgeldbehörden der Länder übermittelt worden, in der Regel also an die Gesundheitsämter. Dabei gab es den Angaben zufolge, je nach Verkehrsmittel, deutliche Unterschiede. Während an den Flughäfen fast nur jeder eintausendste Reisende negativ auffiel, gab es bei Kontrollen an der Landgrenze bei fast jedem zwanzigsten Reisenden (4,8 Prozent) etwas zu beanstanden.

07:02 Uhr

Arztefunktionär: Omikron kann Gesundheitssystem entlasten

Der Präsident des Verbands der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), Michael Weber, erhofft sich von der Omikron-Variante des Coronavirus eine deutliche Entlastung des Gesundheitssystems. “Wenn sich die Omikron-Variante auch bei uns so stark durchsetzt wie in Südafrika, Großbritannien oder Dänemark und die Infektionen so überwiegend mild verlaufen wie dort, besteht eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass die Pandemie auch hierzulande zu einer Endemie wird”, sagte Weber der Zeitung “Welt am Sonntag”.

06:52 Uhr

Fitnessbranche bangt wegen Corona um Jahresstart

Im zweiten Corona-Winter bangen viele Fitnessstudios in Deutschland erneut um ihr Geschäft. Zwar gilt nun kein harter Lockdown mehr, doch wegen strenger Vorschriften fürchtet die Branche zum wegweisenden Jahresbeginn um den Zuwachs neuer Mitglieder. “2G-plus-Vorschriften haben signifikante Auswirkungen auf die Neuanmeldungen”, sagt Ralph Scholz, Vorsitzender des Deutschen Industrieverbands für Fitness und Gesundheit (DIFG).

Vielen Menschen sei es zu aufwendig, zusätzlich zu einem Impf- oder Genesenennachweis einen aktuellen Test vorzulegen (“2G plus”). “Dort wo die Regel eingeführt wurde, ist das Neugeschäft fast komplett weggebrochen”, so Scholz.

Der Jahresauftakt ist die wichtigste Zeit für Fitnessstudios – dann haben viele Menschen nach der Völlerei an Weihnachten gute Vorsätze. Im ersten Quartal erzielen Fitnessstudios laut dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) üblicherweise ein Drittel der Neuanmeldungen eines Jahres.

06:46 Uhr

Pandemie-Folge: Augenärzte erwarten mehr Kurzsichtigkeit bei Kindern

Als Folge der Corona-Pandemie mit eingeschränktem Freizeitangebot und viel Zeit zu Hause rechnen Augenärzte mit einer Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern. “Es ist zu erwarten, dass in der Pandemie durch übermäßiges zu nahes Sehen auf Handys oder Tablets die Kurzsichtigkeit unter Kindern zugenommen hat”, sagte der Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA), Ludger Wollring, der Nachrichtenagentur dpa. “Uns liegen dazu keine Daten vor, aber frühere Studien lassen diese Auswirkung vermuten.”

Um Kurzsichtigkeit bei Kindern vorzubeugen, sei Tageslicht ein wichtiger Faktor. Selbst dämmriges Tageslicht sei besser als Kunstlicht. “Vor allem langes Spielen am Handy oder Tablet kann bei Kindern zu Kurzsichtigkeit führen”, sagte Wollring. “Unter Lockdown-Bedingungen mit wenig Freizeitangebot sollten Eltern mit ihren Kindern besonders viel rausgehen.” Der BVA wurde 1950 gegründet. Er fördert und vertritt die Berufsinteressen der Augenärzte.

04:07 Uhr

Inzidenz steigt den vierten Tag in Folge

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 12.515 Corona-Neuinfektionen. Das sind 2415 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 10.100 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 222,7 von 220,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

46 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 112.155. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,18 Millionen Corona-Tests positiv aus. Das RKI weist darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.

04:07 Uhr

Frankreich lockert Quarantäneregelungen

Ungeachtet einer Rekordzahl von Corona-Neuinfektionen verkürzt Frankreich seine Quarantäne-Fristen. Vollständig Geimpfte müssten im Fall einer Infektion von Montag an nur noch sieben Tage in Quarantäne, kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran in der Sonntagszeitung “Le Journal du Dimanche” an.

Die Quarantäne kann mit einem negativen Schnelltest oder PCR-Test auf fünf Tage verkürzt werden. Für nicht oder nicht vollständig Geimpfte bleibt es bei einer Quarantäne von zehn Tagen, die mit einem negativen Test auf sieben Tage verkürzt werden kann. Kontaktpersonen, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, müssen weiterhin sieben Tage in Quarantäne. Vollständig geimpfte Kontaktpersonen müssen hingegen in Frankreich ab Montag nicht mehr in Quarantäne, vorausgesetzt sie testen sich binnen sechs Tagen jeweils jeden zweiten Tag. Die entsprechenden Tests gibt es gratis in der Apotheke.

Die Lockerung der Quarantäne-Regeln solle eine Destabilisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens verhindern, erklärte Véran. Denn wenn sich ganz Frankreich in Quarantäne befinde, komme das Land zum Stillstand.

1.1.2022 • 22:45 Uhr

Lauterbach sieht Nutzen der Impfung gegen Omikron

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht auch bei Corona-Erstimpfungen schon eine große Schutzwirkung. “Die erste Impfung senkt bereits nach 14 Tagen das Sterberisiko drastisch”, sagte er der “Bild am Sonntag”. Mit einer Steigerung der Erstimpfungen könnte auch in der “Omikron-Welle” die Zahl der Corona-Toten wirksam gesenkt werden. Das Gefühl vieler Ungeimpfter, dass der Zug für sie eh abgefahren sei, stimme nicht. Studien zeigten, dass sich die Omikron-Variante wesentlich schneller verbreite als die Delta-Variante, aber auch etwas weniger schwere Fälle verursache. “Das ist aber keine Entwarnung für ältere Ungeimpfte”, betonte Lauterbach.

1.1.2022 • 19:11 Uhr

Lindner: Impfung innerhalb eines Monats muss möglich sein

Um in der Corona-Krise gewappnet zu sein, sollte Deutschland aus Sicht von Fminister Christian Lindner bei Bedarf innerhalb eines Monats die gesamte Bevölkerung impfen können. “Deutschland sollte nie wieder unvorbereitet von einer Infektionswelle überrascht werden”, sagte der FDP-Chef der “Bild am Sonntag”. Man wisse nicht, welche Entwicklung die Pandemie nehmen werde. “Wir müssen die dafür notwendige Infrastruktur schaffen sowie uns Zugriff auf entsprechend viel Impfstoff sichern”, sagte er weiter.

31.12.2021 • 02:21 Uhr

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